Das Salve Tor des Kunstschmieds und Malers Franz Karl Bühler markiert den Eingang zum Heckengarten des Zoologischen Stadtgartens. Das Tor, das als herausragendes Stück des damaligen Industriedesigns gilt, wurde im Jahre 1888 im Stil des Neo Rokoko geschmiedet. Auf der Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893 feierte das Publikum das filigrane Kunstwerk. Der innovative Stil Bühlers inspirierte in der Folgezeit weltweit die Schmuck- und Verzierungskunst. Noch im selben Jahr kaufte die Großherzogliche Gewerbeschule in Karlsruhe das Salve Tor an. Seit 1934 befindet es sich kontinuierlich im Karlsruher Stadtgarten, seit der Bundesgartenschau 1967 am heutigen Standort. Franz Karl Bühler wurde im Jahre 1864 in Offenburg geboren. Seine Ausbildung erfuhr er an den Kunstgewerbeschulen in Karlsruhe und München, ab 1893 lehrte er für 3 Jahre an der Kunstgewerbeschule in Straßburg. Bühler litt unter Verfolgungswahn, sodass er Jahrzehnte in psychiatrischen Einrichtungen verbrachte. In dieser Zeit wurde er von Hans Prinzhorn, dem Pionier der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Bildwerken von Geisteskranken als Maler entdeckt und unter dem Pseudonym Franz Pohl in dessen Kunstsammlung aufgenommen. Am 4. April 1940 wurde Franz Karl Bühler in dem ehemaligen Behindertenheim Grafeneck im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms mit Kohlenmonoxyd ermordet.