Markus Lüpertz entwarf und verwirklichte für sieben U-Bahn Stationen vierzehn monumentale Wandbilder aus Ton. Ein Relief wurde in der Karlsruher Majolika und die weiteren in der Zeller Keramik-Manufaktur hergestellt. Alle Werke sind zwei Mal gebrannt (Sprüh- und Glasurbrand). Keramik gilt als ein sehr haltbares, witterungsbeständiges Material und ist deshalb für den öffentlichen Raum gut geeignet. Initiiert und finanziert wurde das Projekt von dem Verein ‚Karlsruhe Kunst Erfahren e.V.‘. Entstanden ist eine subjektive Deutung der Schöpfungsgeschichte in Form farbig gefasster Hochreliefs. Diese sind in einer Bildsprache ausgeführt, welche die Wirklichkeit expressiv abstrahiert und surreal überhöht. Sämtliche Keramikbilder werden für 7 Jahre der Stadt Karlsruhe als Leihgabe des Vereins ‚Karlsruhe Kunst Erfahren e.V.‘ überlassen. - Das Werk ‚Der Aufgang der Sonne‘ zeigt drei Figuren, die sich deutlich unterscheiden. Im Wasser befindet sich ein ‚lebender Toter‘ oder ‚eine lebende Tote‘, links flankiert von einer angekleideten Person mit jugendlich vitaler Ausstrahlung und rechts von einem nackten Menschen, dargestellt in klassischer Pose mit Stand- und Spielbein. Die Figurengruppe befindet sich in einer stark abstrahierten Umgebung. In ‚Die Locken der Frau‘ ist die linke Bildseite fast ausschließlich der Darstellung eines Fisches vor einem ockerfarbenen Hintergrund vorbehalten. Im Mittelteil ist das Skelett freigelegt, der intakte Kopf nimmt mit Auge und Maul Kontakt zur Figurengruppe rechts auf. Neben der durch Farbe und Größe hervorgehobenen Person in der Bildmitte, steht ein nackter Mann. An den Rand gedrängt, blickt der Tod auf die beiden zurück. -  Markus Lüpertz wurde am 25. April 1941 in Reichenberg geboren. Zwischen 1973 und 1986 lehrte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Von 1988 bis 2009 war er Rektor an der Kunstakademie Düsseldorf. Lüpertz ist in erster Linie Maler, allerdings entstehen seit etwa 1980 immer wieder plastische Arbeiten.